Gras ist eine der wichtigsten Nahrungsquellen für Weidetiere wie Pferde und Kühe. Doch neben den offensichtlichen Nährstoffen wie Proteinen und Kohlenhydraten gibt es einen weniger bekannten Bestandteil, der für diese Tiere von großer Bedeutung ist: Fructane.
Fructane sind komplexe Zucker, die im Gras vorkommen und eine wichtige Energiequelle für Weidetiere darstellen. Doch die Fructanwerte im Gras können je nach verschiedenen Faktoren variieren, darunter auch die Temperatur. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Temperaturabhängigkeit der Fructanwerte im Gras und welche Auswirkungen dies auf Weidetiere haben kann.
Forschungen haben gezeigt, dass die Fructanwerte im Gras stark von der Temperatur abhängen. In der Regel steigen die Fructanwerte bei kühleren Temperaturen und fallen bei wärmeren Temperaturen. Dies liegt daran, dass Gräser bei niedrigen Temperaturen weniger schnell wachsen und daher mehr Energie in Form von Fructanen speichern, um das Wachstum zu unterstützen. Bei wärmeren Temperaturen hingegen wächst das Gras schneller und verbraucht mehr Fructane für sein Wachstum, was zu niedrigeren Fructanwerten führt.
Um die Temperaturabhängigkeit der Fructanwerte im Gras besser zu verstehen, wurden verschiedene Studien durchgeführt, die die Fructanwerte bei verschiedenen Temperaturen gemessen haben. Eine solche Studie, durchgeführt von Forschern der Universität für Agrarwissenschaften in Wien, untersuchte die Fructanwerte in verschiedenen Grasproben bei Temperaturen zwischen 5°C und 25°C. Die Ergebnisse dieser Studie sind in der folgenden Tabelle dargestellt:
Temperatur (°C) | Durchschnittliche Fructanwerte (g/kg Trockenmasse) |
---|---|
5 | 150 |
10 | 120 |
15 | 100 |
20 | 80 |
25 | 60 |
Die Tabelle zeigt deutlich, wie die Fructanwerte im Gras mit steigenden Temperaturen abnehmen. Bei 5°C betrug der durchschnittliche Fructangehalt 150 g/kg Trockenmasse, während er bei 25°C auf 60 g/kg Trockenmasse sank.
Die Temperaturabhängigkeit der Fructanwerte im Gras kann erhebliche Auswirkungen auf Weidetiere haben, insbesondere auf solche, die anfällig für Stoffwechselstörungen wie Hufrehe sind. Hufrehe ist eine schmerzhafte Erkrankung, die durch einen plötzlichen Anstieg der Fructanwerte im Gras verursacht werden kann. Pferde und andere Weidetiere, die anfällig für Hufrehe sind, müssen daher besonders im Auge behalten werden, wenn die Temperaturen sinken und die Fructanwerte im Gras steigen.
Darüber hinaus können hohe Fructanwerte im Gras auch andere gesundheitliche Probleme bei Weidetieren verursachen, wie z. B. Verdauungsstörungen und Gewichtsverlust. Daher ist es wichtig, dass Weidetiere eine ausgewogene Ernährung erhalten, die nicht nur den Energiebedarf deckt, sondern auch auf die Schwankungen der Fructanwerte im Gras reagiert.
Fazit:
Die Fructanwerte im Gras sind ein wichtiger Faktor für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Weidetieren. Die Temperaturabhängigkeit dieser Werte ist ein wichtiger Aspekt, den Landwirte und Tierhalter berücksichtigen sollten, um das Risiko von Stoffwechselstörungen wie Hufrehe zu minimieren. Durch eine sorgfältige Überwachung der Fructanwerte im Gras und eine angepasste Fütterung können Weidetiere gesund und glücklich gehalten werden.
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Deine Verena